1.2 Christian Meidlinger
Der waff hat für 2023 die Weichen so gestellt, dass in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld – Stichwort hohe Inflation – die Wiener*innen bei ihrer beruflichen Aus- und Weiterbildung weiter bestmöglich unterstützt werden. Für das Nachholen eines Lehrabschlusses für gering qualifizierte Beschäftigte wurde die Förderung von 3.000 Euro auf bis zu 5.000 Euro erhöht. Bei Förderungen mit Einkommensprüfung wurden die Einkommensgrenzen von 1.800 netto auf 2.500 Euro netto erhöht. Damit wurde der potentielle Bezieher*innenkreis von waff-Förderungen auf rund die Hälfte aller berufstätigen Wiener*innen ausgeweitet – unabhängig von der Basisförderung von 300 Euro, die allen berufstätigen Wiener*innen für Weiterbildung zur Verfügung steht. Diese Maßnahmen haben Früchte getragen, wie die Steigerung der Kund*innenzahl zeigt.
Aber nicht nur bei der Förderung beruflicher Entwicklungschancen wurde das Angebot erhöht, auch im Bereich der Fachkräftesicherung. Der waff hat gemeinsam mit dem AMS Wien mit Jobs PLUS Ausbildung ein höchst attraktives Ausbildungsprogramm für Wiener*innen, die arbeitslos oder vor einer beruflichen Veränderung stehen. Rund 2.000 neue Teilnehmer*innen sind 2023 eingestiegen – ein Großteil im Bereich der Daseinsvorsorge wie etwa im Gesundheits- und Sozialwesen.
Mit der ersten Wiener Pflegesoap „Nicht wieder Mary“ ist es dem waff gelungen, die Pflege als Berufsfeld attraktiv darzustellen. Mit Emotionen, aber ohne Schönfärberei, wurde eine interessante Geschichte für die Social Media-Community erzählt, die mit Informationen und Fakten in einer intensiven Begleitkampagne unterfüttert wurde. „Nicht wieder Mary“ wurde zum Online-Blockbuster und was noch erfreulicher ist – der Erfolg konnte in die reale Welt übertragen werden. Dank der Pflegesoap wurden um 45 Prozent mehr Bewerbungen für Ausbildungen im Pflegebereich verzeichnet als im Vergleichszeitraum 2022. Besonders sticht das Bewerbungsplus bei der von Mary dargestellten Pflegeassistenz von satten 135 Prozent ins Auge.
Im Bereich der Arbeitsmarktintegration ausgrenzungsgefährdeter Personen hat die Joboffensive 50plus - eine Förderung für Unternehmen, die langzeitarbeitslose über 50-jährige Wiener*innen einstellen - nachweislich nachhaltige Beschäftigung geschaffen. Die wissenschaftliche Evaluierung hat gezeigt, dass ein Jahr nach dem Ende der Förderung die Beschäftigungsrate unter den Teilnehmer*innen rund fünf Mal höher war als in einer wesensgleichen Kontrollgruppe ohne Joboffensive 50plus. Das zeigt, wie wichtig es ist, ältere Arbeitssuchende beim Wiedereinstieg in die Beschäftigung zu unterstützen.
Ich möchte mich bei den Mitarbeiter*innen des waff für ihren Einsatz und den Mitgliedern des Vorstands für die fruchtbare und zielgerichtete Zusammenarbeit bedanken. Der waff hat 2023 gezeigt, dass er eine zentrale Stütze für die Wiener*innen beim Weiterkommen im Beruf ist.
Christian Meidlinger
Vorstandsvorsitzender des waff