Hanke/Hacker: Erfolgreiche Zwischenbilanz zur Ausbildung neuer Pflegekräfte in Wien

11. April 2024
Stadträte Peter Hanke und Peter Hacker stehen mit zwei Pflegekräften an einem Ausbildungskrankenbett
(c)Bohmann

Laut Prognosen über 16.000 Absolvent*innen bis 2030 – Jetzt bei waff und FSW für Jobs PLUS Ausbildung und Lehrgänge bewerben!

Pflegefachkräfte sind schon jetzt sehr gesucht, und der Bedarf wird weiter steigen. Die Stadt Wien dreht mit den Förderungen des waff, dem neuen Fachkräftezentrum und der Ausbildungsoffensive „Pflege. Zukunft. Wien“ an unterschiedlichen Schrauben, um interessierte Wiener*innen in Pflege- und Betreuungsberufe zu bringen. Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Sozialstadtrat Peter Hacker zogen am Donnerstag an der FH Campus Wien in Favoriten eine positive Zwischenbilanz zu den Wiener Maßnahmen.

"Im Herbst stehen bereits 2.000 von der Stadt finanzierte Startplätze quer durch alle Ausbildungen zur Verfügung. Das ist einzigartig in Österreich."

Peter Hacker

„Wir haben die strategischen Weichen rechtzeitig gestellt und das zeigt Wirkung. Laut Prognosen werden wir bis 2030 nur durch die städtischen Investitionen mehr als 16.000 Pflegekräfte ausbilden. 5.000 davon haben ihre Ausbildung bereits abgeschlossen“, so Sozial-und Gesundheitsstadtrat Hacker. Eine vom Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen 2019 beauftragte Studie hatte für Wien bis 2030 einen Bedarf von 9.000 neuen Pflegekräften in der Langzeitpflege ausgewiesen. Daraufhin beschloss die Landesregierung Förderungen zur Verdopplung der Ausbildungsplätze und Modernisierung der Infrastruktur in Höhe von 1,1 Milliarden Euro. „Der Ausbau ist noch nicht abgeschlossen. Aber im Herbst stehen bereits 2.000 von der Stadt finanzierte Startplätze quer durch alle Ausbildungen zur Verfügung. Das ist einzigartig in Österreich“, sagt Hacker.

"Mit dem waff und dem neu eingerichteten Fachkräftezentrum haben wir zwei österreichweit einzigartige Institutionen, die sich auf praktischer und strategischer Ebene dem Thema widmen."

Peter Hanke
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke betont die aktive Rolle und hohe Innovationskraft, mit der Wien dem Fachkräftemangel begegnet: „Die Stadt Wien arbeitet intensiv an Lösungen für den Pflegepersonalbedarf. Mit dem waff und dem neu eingerichteten Fachkräftezentrum haben wir zwei österreichweit einzigartige Institutionen, die sich auf praktischer und strategischer Ebene dem Thema widmen“, so Hanke.

waff: Über 12 Millionen Euro für „Jobs PLUS Ausbildung“

„Diesen Weg werden wir verstärkt fortsetzen und investieren heuer allein für den Pflegebereich des Programms Jobs PLUS Ausbildung 12,2 Mio. Euro“, betont Hanke. Um mehr Fachkräfte für Pflege und Betreuung auszubilden, hat der waff in Kooperation mit dem AMS Wien das Programm von 685 Ausbildungsplätzen im Jahr 2018 auf 1.709 im heurigen Jahr ausgebaut. Konkret stehen heuer für Heimhilfe 522 Plätze, für Pflegeassistenz 532, für Pflegefachassistenz 100, für Fachsozialbetreuungsberufe 191 und für das FH Bachelor-Studium Gesundheits- und Krankenpflege 364 Plätze zur Verfügung. Insgesamt wurden 2023 über das Programm Jobs PLUS Ausbildung knapp 46 Prozent aller Pflegeausbildungen in Wien absolviert. Seit 2018 arbeiten bereits rund 3.700 Personen in Pflege- oder Betreuungsberufen, die ihre Ausbildung mit dem Programm Jobs PLUS Ausbildung absolviert haben.
Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Deckung des Fachkräftebedarfs in der Pflege war auch die Pflege Soap „Nicht wieder Mary“. Dank der Soap und der begleitenden Kommunikation hat der waff von September 2023 bis März 2024 10.400 Interessent*innen für Pflegeberufe gewonnen. Konkret wurden 1.800 Bewerber*innen für Ausbildungen im Pflegebereich verzeichnet. Das ist eine Steigerung um 45 Prozent im Kampagnenzeitraum zum Vergleichszeitraum 2022. Besonders sticht das Bewerbungsplus bei der von Mary dargestellten Pflegeassistenz von satten 135 Prozent ins Auge.

10.000 mehr Beschäftigte im Wiener Gesundheits- und Pflegewesen seit 2017

Einer der wichtigsten Gründe für die steigende Nachfrage nach Arbeitskräften ist die demografische Entwicklung. Wien ist zwar das jüngste Bundesland, allerdings wird laut Prognosen die Zahl der betagten Wiener*innen über 80 Jahre bis 2030 von 93.000 um 14.000 auf 107.000 steigen. Die Entwicklung beim Personal geht ebenfalls deutlich nach oben. 2023 haben im Wiener Gesundheits- und Pflegewesen mit 70.100 unselbständig Beschäftigten um über 10.000 Beschäftigte mehr als im Jahr 2017 gearbeitet.
„Wir wissen, dass wir in den kommenden Jahren deutlich mehr Fachkräfte brauchen. Um das zu stemmen, muss auch die Bundesregierung die Schlagzahl erhöhen. Wir brauchen dringend einen markanten Ausbau der Medizinstudienplätze und eine Kompetenzerweiterung bei den diplomierten Pflegekräften“, so Sozialstadtrat Hacker. „Wien hat exzellente Programme entwickelt, um Menschen den Ein- und Umstieg in Gesundheits- und Pflegeberufen zu erleichtern und die Attraktivität einer Beschäftigung in diesen Bereichen erhöht. Also bewerben Sie sich jetzt beim waff für das Programm Jobs PLUS Ausbildung und steigen Sie in eine Pflegeausbildung ein“, ergänzt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

waff-Beitrag zur Gewinnung von Fachkräften für Pflege und Betreuung

Arbeitsuchende Wiener*innen und Beschäftigte, die sich beruflich verändern wollen, sind die wichtigste Zielgruppe des waff, wenn es um die Gewinnung von Fachkräften geht, erläutert Fritz Meißl, Geschäftsführer des waff: „Fachkräftesicherung bedeutet nichts anderes als die beruflichen Entwicklungschancen von Menschen zu fördern. Dafür haben wir mit Jobs PLUS Ausbildung ein außergewöhnlich attraktives Ausbildungsangebot mit Arbeitsplatzgarantie, wir bieten bei längerdauernden Ausbildungen zusätzliche finanzielle Unterstützung und wir gehen neue und unkonventionelle Wege, um mehr Interessent*innen für Pflegeberufe zu gewinnen.“
Diese Ausbildungen dauern von dreieinhalb Monaten bei Heimhilfe bis zu drei Jahren beim Studium der Gesundheits- und Krankenpflege. Das Programm richtet sich an Wiener*innen, die derzeit arbeitslos sind oder vor einer beruflichen Veränderung stehen. Die Teilnehmer*innen erhalten mit dem Einstieg eine kostenlose Ausbildung und eine fixe Jobzusage bei einem Wiener Unternehmen. Für dieses Ausbildungsprogramm von waff und AMS Wien investiert die Stadt Wien heuer 12,2 Mio. Euro. Die Bedeutung der Berufsumsteiger*innen im Vergleich zur Erstausbildung in den Pflegeberuf wächst. Mittlerweile steigt knapp die Hälfte der Auszubildenden über den waff in einen Pflegeberuf ein, beim FH-Bachelor Studium der Gesundheits-und Krankenpflege kommen 43 Prozent über den waff.

Fonds Soziales Wien: Lückenlose Aus- und Weiterbildung

Im Fonds Soziales Wien stehen neben dem Ausbau von Studienplätzen vor allem die Weiter- und Neuentwicklung von Ausbildungen im Mittelpunkt. Ob in der Gesundheits- und Krankenpflege oder in der Sozialbetreuung – die FSW- Bildungsberatungsstelle bietet Orientierung und Beratung zu allen Ausbildungsmöglichkeiten im Pflege- und Betreuungsbereich. Expert*innen unterstützen auch bei der Bewerbung.
Speziell für junge Menschen gibt es neben der Pflege mit Matura eine Fachschule für Sozialbetreuungsberufe und ab Herbst 2024 einen eigenen Vorbereitungslehrgang. Dieser Lehrgang ermöglicht es jungen Menschen, sich bereits ab 16 Jahren auf eine Ausbildung an der Schule für Sozialbetreuungsberufe vorzubereiten. „Damit schließen wir eine Lücke. So können junge Menschen, die sich aufgrund des Alters noch nicht für die Schule für Sozialbetreuung bewerben können, bereits praktische Erfahrungen sammeln und wertvolle Berufseinblicke gewinnen“, erklärt Susanne Winkler, FSW-Geschäftsführerin.
Eine Besonderheit der Wiener Pflegeausbildungen ist die hohe Durchlässigkeit. Auch ohne Matura ist es möglich, sich von der Pflegeassistenz bis zur Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege weiterzuentwickeln. Damit ist ein niederschwelliger Zugang in den gehobenen Dienst sichergestellt. Mit dem „Netzwerk für pflegende An-und Zugehörige“ bietet der FSW seit Anfang des Jahres auch in diesem Bereich ein völlig neues Angebot mit kostenlosen Schulungen und pflegerisch-medizinischen Tipps für den Pflegealltag.

Jetzt bei waff und FSW bewerben und informieren!

Interessierte am Studium der Gesundheits- und Krankenpflege können sich noch bis 21. Juli 2024 für den Start im Wintersemester 2024/25 beim waff bewerben. Interessent*innen an anderen Pflege- und Betreuungsberufen finden die aktuellen Ausbildungsangebote auf der waff-Website unter Job-Suche.
 Jugendliche, die sich für einen Sozialbetreuungsberuf interessieren, können sich im FSW-Bildungszentrum für den kostenlosen Vorbereitungslehrgang bewerben. Pflegende An- und Zugehörige erhalten praxisorientiertes Wissen, Beratung und Schulungen im Rahmen von Netzwerk und College pflegende-angehoerige.wien . Einen Überblick über Berufsbilder, Einsatzmöglichkeiten, Ausbildungen sowie einen Wegweiser zu passenden Förderungen bietet: pflegezukunft.wien.
Rückfragehinweis:
Roberta „Louis“ Kraft
Mediensprecherin StR Peter Hanke
roberta.kraft@wien.gv.at
+43 1 4000 81211
Johann Baumgartner
Mediensprecher waff
Mobil: +43 676 82982330
johann.baumgartner@waff.at
Reinhard Krennhuber
Mediensprecher StR Peter Hacker
Tel.: 01 4000 81248
reinhard.krennhuber@wien.gv.at
Julia Fleischmann
Pressesprecherin Fonds Soziales Wien
Tel.: + 43 676 8289 11511
presse@fsw.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/174/aom