Stadt Wien und Sozialpartner präsentieren neue Klima-Lehrausbildungsinitiative
Stadt Wien und Sozialpartner präsentieren neue Klima-Lehrausbildungsinitiative
Fest der Wiener Lehrausbildung: 37 Top-Lehrbetriebe ausgezeichnet
Im Rahmen des Fests der Wiener Lehrausbildung, das gestern Abend im Festsaal des Rathauses stattfand, wurde die neue Wiener Klima-Lehrausbildungsinitiative präsentiert. Das Bekenntnis dazu hielten Stadt Wien und Sozialpartner in einem Memorandum fest. Unterzeichnet wurde es durch Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian, Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer Wien, Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien und Christian C. Pochtler, Präsident der Industriellenvereinigung Wien.
Die Wiener Klima-Lehrausbildungsinitiative verbindet Fachkräftesicherung und Klimaneutralität. Die Lehrausbildung bildet dabei in der regionalen Fachkräftestrategie eine zentrale Säule. Die Wiener Klima-Lehrausbildungsinitiative zielt darauf ab, durch ein Bündel von Maßnahmen die Zahl der Absolvent*innen in 41 klimaschutzrelevanten Lehrausbildungen zu erhöhen.
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke: “Die Wiener Klima-Lehrausbildungsinitiative ist einerseits ein wichtiger Schritt, um die klimapolitischen Herausforderungen zu bewältigen, spielt aber natürlich andererseits für den Wirtschaftsstandort Wien eine zentrale Rolle. Denn von bestausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern profitieren alle. Die Wiener Klima-Lehrausbildungsinitiative ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie durch gemeinsame Anstrengungen in der Berufsbildungspolitik sowohl die Klimaziele erreicht als auch der Arbeitsmarkt positiv beeinflusst werden kann.”
"Die Wiener Klima-Lehrausbildungsinitiative ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie durch gemeinsame Anstrengungen in der Berufsbildungspolitik sowohl die Klimaziele erreicht als auch der Arbeitsmarkt positiv beeinflusst werden kann."
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke
ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian: “Wer Fachkräfte will, der muss sich auch um ihre Ausbildung kümmern. Das gilt in allen Bereichen, bei der Bewältigung der Herausforderung Klimawandel macht es doppelt Sinn: Hier geht es nicht nur darum, die notwendigen Maßnahmen fachkundig umzusetzen, jungen Menschen wird mit zukunftsfitten Ausbildungen eine echte Perspektive geboten. Die neue Klima-Lehrlingsausbildungsinitiative hat Vorbildcharakter, wir unterstützen sie sehr gern.”
"Wer Fachkräfte will, der muss sich auch um ihre Ausbildung kümmern."
ÖGB Präsident Wolfgang Katzian
Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer Wien: “Eine Lehrausbildung in klimaschutzrelevanten Berufen leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und bietet jungen Menschen eine hervorragende Grundlage für ihre berufliche Zukunft. Mit der Wiener Klima-Lehrausbildungsinitiative legen wir gemeinsam die Basis für eine lebenswerte Zukunft und eröffnen junge Menschen neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt.”
„Mit der Wiener Klima-Lehrausbildungsinitiative legen wir gemeinsam die Basis für eine lebenswerte Zukunft."
AK-Präsidentin Renate Anderl
Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien: “Die Green Economy bietet vor allem Wiener Unternehmen große Chancen. Weil sie innovativ sind, weil sie flexibel sind und weil unser Wirtschaftsstandort in seiner Gesamtheit sehr heterogen aufgestellt ist. Um diese Chancen zu nutzen, braucht es auch die richtigen Fachkräfte. Die Lehrausbildung – vor allem in den besonders zukunftsrelevanten Klimatechnologien – bietet dafür die besten Voraussetzungen. Weshalb wir gemeinsam die Anstrengungen in diesem Bereich verstärken. Und damit auch einen Beitrag leisten, die Fachkräftelücke zu schließen.”
„Die Green Economy bietet vor allem Wiener Unternehmen große Chancen."
Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien
Christian C. Pochtler, Präsident der Industriellenvereinigung Wien: “Selbst jetzt, inmitten des dritten Rezessionsjahres in der Industrie, fehlen uns an allen Ecken und Enden Fachkräfte. Es ist daher sehr erfreulich, dass in Wien immer wieder Maßnahmen gesetzt werden, um für den Fachkräftenachwuchs zu sorgen. Die Wiener Klima-Lehrausbildungsinitiative bedeutet auch viele Ausbildungen im MINT-Bereich – und gerade davon brauchen wir dringend mehr in unserem Land. Die demographische Entwicklung wird die Situation am Arbeitsmarkt keineswegs leichter machen. Umso wichtiger, dass hier möglichst früh Maßnahmen ergriffen werden, um mehr Menschen zu erfolgreichen Lehrabschlüssen zu verhelfen.”
„Die Wiener Klima-Lehrausbildungsinitiative bedeutet auch viele Ausbildungen im MINT-Bereich."
Christian C. Pochtler, Präsident der Industirellenvereinigung
Die Unterzeichner*innen des Memorandums, betonen die Notwendigkeit, mehr Menschen für klimarelevante Ausbildungen zu begeistern, das Angebot an Ausbildungsplätzen zu erhöhen und den erfolgreichen Abschluss der Lehrausbildungen zu sichern. Die Initiative setzt auf messbare Erfolge, innovative Berufsorientierungsangebote, gezielte Unterstützung für Jugendliche und die Erhöhung der Zahl betrieblicher Lehrlinge. Zusätzlich wird auf alternative Ausbildungswege und Unterstützungsangebote für Lehrlinge gesetzt, um Lehrabbrüche zu verhindern und die rasche Ablegung von Lehrabschlussprüfungen zu fördern. Die Initiative ist ein Bekenntnis zur Bedeutung von Fachkräften für die Erreichung der Klimaziele und zur Rolle der Lehrausbildung als Fundament für die berufliche Zukunft junger und erwachsener Menschen.
Bis zu 15.000 Euro Klimaschutz-Lehrausbildungsprämie des waff
Die 41 klimarelevanten Lehrberufe reichen von Bautechnische Assistenz bis zu Zimmereitechnik. Mit 2.292 Lehrlingen im ersten Lehrjahr im Oktober 2024 stellen diese Berufe ein gutes Drittel aller Lehrlinge im ersten Lehrjahr.
Um die Zahl der Lehranfänger*innen zu erhöhen und den Betrieben einen Anreiz zur Ausbildung zu geben, gibt es vom waff die Klimaschutz-Lehrausbildungsprämie. Ein Lehrausbildungsbetrieb erhält bis zu 9.900 Euro für einen Lehrling im ersten Lehrjahr bzw. bis zu 15.000 Euro für einen Lehrling im zweiten Lehrjahr. Wird eine junge Frau in ein Lehrverhältnis in einem klimaschutzrelevanten Beruf aufgenommen gibt es einen zusätzlichen Bonus von 1.000 Euro. So gibt der waff einen Anreiz dafür den Frauenanteil zu erhöhen, denn derzeit sind diese mit einem Anteil von 38 Prozent bei den Lehrlingen unterrepräsentiert. Insgesamt werden im Oktober 2024 in Wien 18.673 Lehrlinge ausgebildet.
Fest der Wiener Lehrausbildung ehrte 37 „Top Lehrbetriebe“
Höhepunkt des Fests der Wiener Lehrausbildung am Montagabend war die Auszeichnung von 37 Top-Lehrbetrieben. Das Qualitätssiegel „Top-Lehrbetrieb“ bürgt für eine hochqualitative Ausbildung mit guter Kommunikation und einer hohen Erfolgsquote bei der Lehrabschlussprüfung. Darüber hinaus werden zwölf Kategorien wie der Ausbildungsplan, die Qualität der Ausbilder*innen sowie Erfolge bei Wettbewerben im zweistufigen Bewerbungsverfahren berücksichtigt. Insgesamt gibt es aktuell 199 Unternehmensstandorte, die als Top-Lehrbetrieb ausgezeichnet wurden.
Unter den ausgezeichneten Top-Lehrbetrieben finden sich Unternehmen mit klimarelevanten Ausbildungen wie Ortner GmbH, ÖBB Personenverkehr AG, Baumeister Dipl.-Ing. Mörtinger & Co GmbH, renommierte Hotels wie Henriette Stadthotel Vienna, Grand Hotel Wien, The Ritz-Carlton Vienna, Schloss Wilhelminenberg und Handelsketten wie BIPA Parfumerien GmbH, Hofer KG, Hornbach Baumarkt GmbH und MediaMarkt Wien Mitte The Mall GmbH.