Hanke: „Wiener Joboffensive 50plus wirkt nachhaltig“

Programm der Stadt Wien und des AMS Wien führt nachhaltig zu mehr Beschäftigung

Der Arbeitsmarkt in Wien ist nach längerer Zeit des Rückgangs der Arbeitslosigkeit nun stabil. Die Arbeitslosigkeit ist zuletzt leicht zurückgegangen. Im März 2023 waren 141.044 Wiener*innen arbeitsuchend oder in Schulungen, das sind 952 weniger als im März des Vorjahres. Besonders erfreulich ist der Rückgang bei den über 50-Jährigen, von denen 32.869 im März arbeitsuchend oder in Schulung waren. Das sind 2.602 weniger als im Vorjahresmonat. Für diese Gruppe dauert die Arbeitslosigkeit besonders lange an: Über 50-Jährige sind im Durchschnitt 348 Tage arbeitslos. Im Vergleich dazu sind unter 24-Jährige nur 60 Tage arbeitslos, bei den 25-49- Jährigen sind es 197 Tage. In der Gruppe der langzeitarbeitslosen über-50-Jährigen setzt die Joboffensive 50plus an.

2.219 Teilnehmer*innen an der Joboffensive 50plus

Die Stadt Wien führt über den waff gemeinsam mit dem AMS Wien das Programm Joboffensive 50plus durch. Konkret werden Unternehmen unterstützt, die über 50-Jährige einstellen, die ein Jahr oder länger arbeitsuchend sind. Dabei werden die Lohnkosten vier Monate vollständig und vier Monate zu zwei Dritteln übernommen. 2.219 Personen konnten bisher mit Unterstützung der Joboffensive 50plus wieder in eine Beschäftigung einsteigen. Davon sind 837 Arbeitsuchende von privaten Unternehmen eingestellt worden, 700 von gemeinnützigen Unternehmen und 682 wurden im kommunalen Bereich beschäftigt. Drei Monate nach Ablauf des Förderzeitraums weisen 77 Prozent der Teilnehmer*innen eine voll versicherungspflichtige Beschäftigung auf.

Evaluierung zeigt: Ein Jahr nach Förderende fünf Mal höhere Beschäftigung

Die Joboffensive 50plus wurde einer wissenschaftlichen Evaluierung unterzogen. Das Wissenschaftler*innenteam der Synthesis Forschung hat den Beschäftigungsverlauf von 307 Programmteilnehmer*innen und einer Kontrollgruppe ohne Förderung gegenübergestellt. Die Mitglieder der Kontrollgruppe entsprechen in Geschlecht, Alter, Ausbildung und Dauer der Arbeitslosigkeit den Teilnehmer*innen der Joboffensive 50plus. Das Ergebnis der Wissenschaftler*innen ist eindeutig:

Ein Jahr nach dem Ende der Förderung weist die Joboffensive 50plus-Gruppe immer noch eine rund fünf Mal höhere Beschäftigungsrate auf als die Kontrollgruppe ohne Joboffensive 50plus.

Konkret sind von den Teilnehmer*innen an der Joboffensive 50plus im Beobachtungszeitraum ein Jahr nach Förderende immer noch 85 Prozent in Beschäftigung, in der Kontrollgruppe ohne Joboffensive 50plus waren es nur 18 Prozent. Zudem waren 43 Prozent der Joboffensive 50plus- Seite 2 Teilnehmer*innen das gesamte Jahr durchgängig beschäftigt, im Gegensatz zu nur drei Prozent in der Kontrollgruppe.

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke sieht sich in der Entscheidung die Joboffensive 50plus weiterzuführen bestätigt: „Die hohe Zahl der beschäftigten über 50-jährigen Wiener*innen zeigt, dass die Joboffensive 50plus eine sehr wirksame Unterstützung ist. Hier sind die 46,4 Millionen Euro, die die Stadt Wien seit Beginn im Herbst 2019 für das Programm bereitstellt, gut investiert.“

Alexander Juen, stellvertretender waff-Geschäftsführer, sieht im Ergebnis der Evaluierung auch die Altersdiskriminierung am Arbeitsmarkt: „Es geht um den Wiedereinstieg in eine Beschäftigung. Wenn dieser entscheidende Schritt geschafft ist, bleiben viele in Beschäftigung – beim selben Unternehmen oder einem anderen. Doch ohne die Förderung durch die Joboffensive 50plus geben Betriebe vielen diese Chance auf Beschäftigung nicht. Ich hoffe, dass diese Altersdiskriminierung am Arbeitsmarkt endlich ein Ende nimmt.“

Jobmesse im Rathaus

Für heute, Mittwoch, haben das AMS Wien und der waff eine Jobmesse für über 50-jährige Arbeitsuchende im Wiener Rathaus organisiert. 28 Aussteller, darunter Großbäckereien, ITUnternehmen und die Stadt Wien, bieten den über 1.100 Besucher*innen über 800 Stellen in einer Vielzahl von Berufen an.