Digitale Kompetenzen
FachkräfteFacts #1
Die stetig voranschreitende Digitalisierung und Automatisierung von Arbeitsprozessen führen zu Veränderungen von Aktivitäten in Unternehmen und Organisationen. Damit wandeln sich auch die Anforderungen an Arbeitskräfte und digitale Kompetenzen werden zu einer Grundvoraussetzung für die Teilhabe am Arbeitsmarkt. Diese Entwicklungen können mitunter qualifikatorische Kompetenzlücken entstehen lassen und einen Fachkräftebedarf zur Folge haben. Die Auseinandersetzung mit der Frage nach Möglichkeiten, diese Lücken zu schließen, gehört daher zu einem der zentralen Vorhaben im Rahmen der Sicherung von Fachkräften. Doch zuallererst: Was sind digitale Kompetenzen eigentlich?
Was sind Digitale Kompetenzen?
Digitale Kompetenzen gehören neben anderen zentralen Fertigkeiten wie mathematischen oder sprachlichen Kompetenzen zu den 8 Schlüsselkompetenzen des Lebenslangen Lernens. Das sind laut EU Rat „Kenntnisse, Fertigkeiten und Einstellungen, die für die persönliche Entfaltung und Entwicklung, für Vermittelbarkeit, soziale Inklusion und aktive Bürgerschaft“ erforderlich sind.
Welche digitalen Kompetenzen gibt es?
Welche Kompetenzen konkret damit gemeint sind, zeigt das europäische Kompetenzmodell für digitale Kompetenzen: DigComp. Dessen jüngste österreichische Variante nennt sich DigComp 2.3 – Digitales Kompetenzmodell für Österreich. Diese kann dazu verwendet werden, digitale Kompetenzen besser vergleichbar und messbar zu machen. Unterschieden werden sechs Kompetenzbereiche:
- Grundlagen, Zugang und digitales Verständnis
- Umgang mit Informationen und Daten
- Kommunikation, Interaktion und Zusammenarbeit
- Kreation, Produktion und Publikation
- Sicherheit und nachhaltige Ressourcennutzung
- Kategorie Problemlösung, Innovation und Weiterlernen.
Innerhalb dieser werden wiederum acht Kompetenzstufen differenziert, die sich von der Stufe Elementar GRUNDLEGEND bis hin zu Innovativ HOCHSPEZIALISIERT erstrecken.
Welchen Beitrag kann die Förderung digitaler Kompetenz zur Sicherung von Fachkräften leisten?
Digitale Tools kommen im Job heutzutage für zahlreiche und ganz unterschiedliche Arbeiten zum Einsatz: für die Kommunikation, die Erstellung, Dokumentation und Administration von Inhalten u. v. m. Ein gewisses Maß an sogenannter Digital Literacy wird daher bereits in nahezu allen Branchen vorausgesetzt. Die spezifischen Anforderungen und das entsprechende Niveau der digitalen Kompetenzen können in einzelnen Berufen jedoch sehr unterschiedlich aussehen. Im Bau ist das Vorhandensein von spezifischen Skills etwa für den Umgang mit dem sogenannten BIM – Building Information Modeling nützlich. Das ist eine Methode zur Abwicklung von Phasen eines Bauprojekts, wie der Planung und 3D-Visualisierung. Aber auch im Pflegebereich sind digitale Kompetenzen gefragt. Auch hier muss mit bereits mit computergestützten Geräten gearbeitet werden.
Es sind daher auch Anwendungskenntnisse heute wichtige Voraussetzungen für Berufe außerhalb des IT-Kernbereichs. Gleichzeitig bilden die Basiskompetenzen die notwendige Voraussetzung für die Entwicklung von IT-Expertenkompetenzen. IT-Expert*innen werden auch in Zukunft zu den nachgefragten Fachkräften am Arbeitsmarkt zählen, etwa für die Bereiche Cloud Computing, Analytik/Big Data/Data Science, Coding, künstliche Intelligenz und Machine Learning.
Deshalb gehören Investitionen und Bestrebungen zur Förderung digitaler Kompetenz auf unterschiedlichen Bildungsebenen und im Rahmen von Weiterbildungen zu den zentralen Handlungsfeldern auf dem Weg zur Sicherung von Fachkräften für den Wiener Arbeitsmarkt.
In der Rubrik FachkräfteFacts erklären wir regelmäßig Begrifflichkeiten aus dem Themenkomplex Fachkräftesicherung.